Spotlight Auf Nena Vicentic

F: Können Sie uns etwas über Ihren Hintergrund erzählen und wie Sie zu Blis gekommen sind?

A: Das ist eine ganz witzige Geschichte. Ich habe meine Karriere vor 7-8 Jahren begonnen und war zuerst zwei Jahre im Bereich Unternehmensberatung tätig. Ein guter Freund hat mir dann vorgeschlagen, mich bei Vibrant zu bewerben, denn ich bin eine der seltenen Personen, die gerne Werbung erhält. Ich gehe tatsächlich ins Kino und freue mich dort am meisten auf die Werbung. Und so bin ich also zu Vibrant gekommen und habe dort im Vertrieb gearbeitet. Nach vier Jahren im Unternehmen war es dann an der Zeit für eine neue Veränderung. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon viel über standort-basiertes Marketing gelesen und kannte Blis als ein Unternehmen aus Großbritannien. Blis hatte damals die Herausforderung, dass das Unternehmen noch ziemlich neu auf dem deutschen Markt war. Aber letztendlich mochte ich das Unternehmen und seine Ansätze – also dachte ich mir, los geht’s und los geht’s zu Blis. Und so bin ich hier gelandet.

F: Wie schätzen Sie den Stand der standort-basierten Werbung in Deutschland ein? Hat sich das Thema mittlerweile etabliert oder befindet es sich noch in den Kindesschuhen?

A: Standort-basiertes Marketing ist momentan in aller Munde. Vor zwei Jahren haben Unternehmen begonnen, sich vermehrt für Daten zu interessieren. Das ist kein Wunder – natürlich möchten Unternehmen gerne wissen, wer ihre Produkte kauft, wo sich ihre Zielgruppe versteckt und wie sie die passenden Kunden finden können. Gleichzeitig sind Unternehmen und Verbraucher momentan etwas vorsichtig wegen der DSGVO. Zwar ist insgesamt das Interesse groß – in unserem Forecast für 2017/18 sagten alle Unternehmen, sie würden gerne standort-basierte Daten nutzen, doch gleichzeitig haben wir vor allem Verbraucher, die sich Sorgen um ihren persönlichen Daten machen. Sie wollen wissen, was weshalb Unternehmen ihre Daten benötigen und was sie mit ihnen machen. Also ist die allgemeine Stimmung sehr positiv, aber es wird noch einige Zeit brauchen, bis Unternehmen und Verbraucher uns voll und ganz vertrauen.

F: Welche Schritte sollen Marketer ergreifen, um standort-basierte Daten zu nutzen? Was kann Blis tun, um ihnen zu helfen?

A: Für uns geht es vor allem um Information. Wir müssen genau zeigen, dass wir sorgsam mit den Verbraucherdaten umgehen. Also ganz am Anfang anfangen und mit vielen Beispielen und Infos das Vertrauen der Verbraucher gewinnen. Der Schlüssel sind Informationen, Informationen und noch mehr Informationen.

F: Hat Blis neben dem Datenschutz noch weitere Herausforderungen, wenn es um die Zukunft der standort-basierten Daten geht?

A: Wir haben tatsächlich nicht allzu viele Herausforderungen. Die wichtigste ist momentan wirklich die DSGVO. Denn grundsätzlich ist das Prinzip des standort-basierten Marketing großartig. Verbraucher sehen Werbung genau dann, wenn sie für sie interessant ist. So entsteht ein kontext-bezogenes Targeting. Die Verbraucher bewerten es ebenfalls positiv, wenn sie Werbung sehen, an der sie Interesse haben. Denkt ein Verbraucher über den Kauf eines neuen Autos nach, sieht er Autowerbung – und nicht Werbespots für beispielsweise Babynahrung.

F: Welchen Rat würden Sie einem Marketer geben, der sich für standort-basierte Daten interessiert oder gerade begonnen hat, mit ihnen zu arbeiten?

A: Ich würde sagen: Los geht’s! Wir leben in einer Zeit in der wirklich jeder ein Handy hat. Die Smartphone-Nutzung steigt also ständig und der Unterschied zwischen online und offline wird immer kleiner. Heutzutage können wir den Standort des Smartphones eines Verbrauchers nicht nur über GPS, sondern auch über viele andere Technologien herausfinden. Dadurch eröffnet sich ein ganz neuer Bereich der Verhaltensforschung für Marketer. Gerade deswegen sollten sie unbedingt standort-basierte Daten nutzen und sich keine Sorgen machen. No risk, no fun. Denn wenn wir unterwegs sind, haben wir immer unser Smartphone dabei und sind ständig online. Das ist der beste Weg, um die richtigen Zielgruppen zu erreichen und genau deshalb sollten Unternehmen standort-basierte Daten nutzen.

F: Welche Adtech Trends haben Sie in Deutschland gesehen, wofür sollten sich Marketer im Jahre 2018 interessieren?

A: Ich verfolge die Trends schon seit langem und jedes Jahr ist da einiges im Wandel. In Deutschland dreht sich momentan alles immer noch um Video. Video ist nun schon seit zwei Jahren der größte Trend. Ich habe kürzlich gelesen, dass 53% aller Unternehmen Video-Werbespots nutzen. Video ist also nach wie vor ein großes Thema. Momentan geht es speziell aber viel um kurzlebige und vergängliche Inhalte, wie 24h-Stories und Facebook Live. Das ist tatsächlich momentan noch ziemlich neu in Deutschland. Doch nicht nur Verbraucher nutzen sie, sondern auch viele Marken. Besonders gut ziehen immer persönliche Inhalte. Die deutschen Marketer haben sehr positiv auf diesen Trend reagiert. Die Verbraucher machen sich zwar manchmal noch Sorgen um ihren Datenschutz, aber sie zeigen auch großes Interesse in personalisierte Werbung. Wie oben schon erwähnt – wer nach einem Auto sucht, will auch Werbung für ein Auto sehen. Diese personalisierte Werbung wird also dieses und nächstes Jahr sehr interessant bleiben.

F: Welche anderen Technologien finden deutsche Marketer momentan spannend?

A: Momentan dreht sich alles um die Reaktionen auf die DSGVO. Marketer müssen sich jetzt etwas neues einfallen lassen, wie sie ihre Werbung zu den richtigen Verbrauchern bringen. Auch wenn Deutschland sehr fortschrittlich im Bereich Technologie ist, wird es eine Herausforderung sein, neue Ideen und Lösungen für die DSGVO zu finden.

F: Können Sie uns noch ein bisschen mehr über die Targeting Fähigkeiten erklären? Was können deutsche Marketer von ihren Erfahrungen mit Blis berichten und in welchem Licht sehen sie standort-basierte Werbung?

A: Unser Feedback ist sehr positiv. Grundsätzlich kann man unsere Kunden in zwei Gruppen einteilen. Prinzipiell sind alle an standort-basierten Daten interessiert, und die meisten auch willens und in der Lage, standort-basiertes Marketing zu testen. Gleichzeitig haben wir auch einige Kunden, die noch etwas vorsichtiger sind und lieber bei altbewährtem bleiben. Diese Gruppe ist allerdings relativ klein, das sind vielleicht nur 10-15 Prozent. Unsere anderen Kunden probieren das Prinzip begeistert aus und entdecken die vielen Möglichkeiten, die standort-basiertes Marketing zu bieten hat. Wo finden sie ihre Zielgruppe, was, wann und warum kauft die Zielgruppe, usw. Insgesamt sehen wir also sehr gutes Feedback für das Prinzip, das im Vergleich zu den USA oder Großbritannien noch ziemlich neu auf dem deutschen Markt ist.

F: Können Sie einige Marken nennen, mit denen Blis in Deutschland zusammenarbeitet?

A: In Deutschland arbeiten wir mit Kunden aller Couleur zusammen, insbesondere mit Kunden aus dem Automobil oder FMCG Bereich. Adidas ist auch ein gutes Beispiel um zu erklären, wie wir mit der Marke arbeiten. Wir haben damit begonnen, einen Geofence um die Adidas-Läden in den Großstädten einzurichten und dann eine Karte entwickelt, auf denen Verbraucher den nächsten Laden finden können um zum Beispiel einen neuen Sneaker zu kaufen. In Deutschland war dieses Experiment noch ziemlich neu – normalerweise sehen Verbraucher vielleicht einen Werbespot, aber dank uns ging die Werbung noch einen Schritt weiter und die Kartenfunktion hat sie direkt zum nächsten Adidas Laden geführt. Dieses Prinzip ist in Deutschland gerade ziemlich spannend, und wird neben Adidas noch von vielen weiteren unserer Kunden genutzt.

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